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© F.R. Feenstra 2015

Great C--g3

Dbl. Open Diapason

Open Diapason

Clarabella

Principal

Twelfth  [o]

Fifteenth  [o]

Tierce  [o]

Sesquialtra  [o]

Mixture  [o]

Trumpet

Clarion  [o]


16 ft

8 ft

8 ft

4 ft

2 ²/3 ft

2 ft

1 ³/5 ft

2 rks

3 rks

8 ft

4 ft

  Swell C-g3

  Dbl. Diapason

  Open Diapason

  Dulciana

  Stopped Diapason

  Principal

  Fifteenth

  Mixture  [o]

  Cornopean

  Hautboy

  Tremulant


16 ft

8 ft

8 ft

8 ft

4 ft

2 ft

3 rks

8 ft

8 ft

  Choir

  Clarabella

  Dulciana

  Principal

  Flute

  Piccolo  [o]

  Cremona

  Tremulant


8 ft

8 ft

4 ft

4 ft

2 ft

8 ft

  Pedal C-f1

  Dbl. Open Diapason

  Bourdon

  Principal  [o]

  Fifteenth  [o]

  Trombone  [o]

  Trumpet  [o]



16 ftt

16 ftt

8 ftt

4 ftt

16 ftt

8 ftt

Leverkusen - Hitdorf (DE), R.K.-Kirche,

G.M. Holdich, (ca. 1872/1891)

[o] = new (reconstruction), [o] = new (addition)

Swell to Great, Swell to Choir, Choir to Great, Swell Octave,

Great to Pedal, Swell to Pedal, Choir to Pedal


Der Erbauer der Hitdorfer Orgel, George Maydwell Holdich (1816-
1896), studierte ursprünglich Medizin. Nach Abschluss des Studiums
wählte er jedoch einen anderen Weg und ging bei dem Orgelbauer
J. C. Bishop in die Lerhe.

Gerade 21-Jährig, machte er sich selbständig und gründete seinen eigenen
Betrieb. Am Anfang baute er überwiegend kleinere Instrumente für Dorf-
kirchen. In der dritten  Quartal des 19. Jahrhunderts baute er jedoch auch

auch größere Instrumente, u.a. eine Kathedral-Orge (Lichfield, 1861).


In der Zeit, als Englands Orgelbauer sich weiterentwickelten, waren die Arbeiten von Holdich konservativen Merkmalen geprägt. Der Klangaufbau blieb inspiriert durch klassischen Ursprung.

Bis zu seinen letzten Orgeln hat Holdich immer einen separate Tierce (Tertz) angewendet, obwohl das nach 1820 in England nicht mehr gerbäuchlich war.

Eine andere Besonderheit war die Anwendung von zwei Dulcianas (gebräuchlich war nur eine Dulciana auf dem Choir oder auf dem Great). Dann gibt es da noch das „Diaocton“ welches Holdich 1843 einführte. Diese Oktavkoppel arbeitete über das gesamte Manual, wil die Windlade und das Pfeifenwerk um eine Extraoktacv im Diskant erweitert wurde.

Anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums als Orgelbauer publizierte Holdich im Jahre 1887 eine Denkschrift, In dieser wird die beeidruckende Anzahl von 455 Orgelnd vermerkt die Holdich in 50Jahren gebaut hat. Die Auflistung ist nicht komplett und schließt mit den Worten “besides many others”(neben vielen Anderen).

Über die Geschichte der Holdich-Orgel, der nun in Hitdorf steht, existieren wenig gesicherte Erkenntisse. Das Instrument wird erwähnt in Holdichs Denkschrift von 1887, findet jedoch keinerlei Erwähnung in der im Jahre 1871 herausgegebenen. Die Orgel stand in der St. Paul’s Church, Chiswick, London; die Kirche wurde um 1872 gebaut. Da in Holzpfeifen Fetzen von Zeitungen aus dem Jahr 1872 gefunden wurden, ist es sehr wahrscheinlich dass die Orgel 1872 gebaut wurde, und zwar als zweimanualiges Instrument. Auf der basis von noch vorhandenen Windladen aus dem Jahr 1872 had die Orgel wahrscheinlich folgend Disposition gehabt.




*) 12 pipes transmitted from Double Diapason

Die Jalousien des Schwellwerks befanden sich ursprünglich an der Rückseite der Orgel; Der Grund dafür ist unbekannt.

Im Jahre 1891 wurde die Orgel zu einem dreimanualigen Instrument erweitert. Es wurde eine neue Hauptwerklade angefertigt (das Fertigungsdatum 1891 wurde in der Lade gefunden), die pneumatisch bedient wird. Die alte Great-Lade wird erneut gebraucht, aber nun für das Choir.

Die genaue Disposition von 1891 ist nicht bekannt. Wohl bekannt ist die Disposition von Andrew Freeman, die er am 16. Februar 1940 aufgezeichnet hat. Diese ist wie folgt:


Baujahr 1872





Great C-f3

Open Diapason

Clarabella

Dulciana

Principal

Flute


8 ft

8 ft

8 ft

4 ft

4 ft

   Swell C-f3

   Double Diapason

   Open Diapason

   Stop Diapason Bass/Treble

   Dulciana

   Principal

   Fifteenth

   Mixture

   Trumpet Bass/Treble

   Hautboy


16 ft

8 ft

8 ft

8 ft

4 ft

2 ft

2 ft

8 ft

8 ft

   Pedal C-e1

   Open Diapason

   Bourdon *)



16 ftt

16 ftt

   Leverkusen/Hitdorf (DE), 2002

Great

Double Diapason Open Diapason

Hohlflute

Principal

Harmonic flute

Fifteenth

Mixture

Trumpet


16 ft

8 ft

8 ft

4 ft

4 ft

2 ft

3 rks

8 ft

 Choir

 Clarabella

 Unda Maris

 Dulciana

 Flute

 Clarinet


8 ft

8 ft

8 ft

4 ft

8 ft


 Swell

 Double Diapason

 Open Diapason

 Stop Diapason bass

 Stop Diapason treble

 Gamba

 Voix Celestes

 Principal

 Fifteenth

 Horn

 Hautboy

 Tremulant


16 ft

8 ft

8 ft

8 ft

8 ft

8 ft

4 ft

2 ft

8 ft

8 ft

 Pedal

 Double Open Diapason

 Bourdon

 Octave



16 ftt

16 ftt

8 ftt

Die Orgel war auf der Nordseite des Chores aufgestellt. Die Swell- und Great-Lade waren auf gleicher Höhe hintereinander angebracht, dazwischen der Stimmgang. Die Schwelljalousien wurden vermutlich 1891 an die Vorderseite des Schwellkastens verlegt. Die Reihenfolge der Pfeifenregister wurde hierdurch unüblich. Die zwei Zungenregister standen nun hinten und die großen Pfeifen direkt hinter den Jalousien. Die Choir-Lade war hinter den Manualen aufgestellt, und klang dadurch wie ein Echoklavier. Die Orgel war zum Teil in ein Podium eingebaut, wodurch die Manual sehr hoch im Rahmen positionert wurden.

Das war die Situation in November 1993, als die Orgel durch die Firma Feenstra demontiert wurde. Die Vorderfront der Orgel verblieb in der Kirche. Mit dem Great waren die gesamten höheren Pfeifenregister verschwunden, da in die Kirche inzwischen eine elektronische Orgel installiert worden war. Die Lautsprecher waren in der Holdich-Orgel montiert.

Bei der Restaurierung bzw. Rekonstruktion in den Jahren 2000/2001 wurde versucht das vorhandene Material so gut wie möglich zu konservieren und die Rekonstruktion möglichst genau im Holdich-Stil durchzuführen. Der zweite wichtige Punkt unsere Überlegungen war, welche Funktion im bestehenden Kirchenraum das Instrument bekommen sollte. Aus der Funktion heraus ist zum Beispiel das Choir nich in den unteren Kasten zurückversetzt worden, sondern als Rückwerk ausgeführt. Für die Formgebung des neuen Gehäuses wurde die Orgel von St. Mary-at-Hill in London, die in 1848 von William Hill gebaut wurde, als Vorbild genommen, passend zur Neoromanischen Kirch in Leverkusen-Hitdorf. Überdies wurde das Pedal, zur Erweiterung der Gebrauchsmögligkeiten, bis sechs Register erweitert. Fünf davon stehen auf beiden Seiten der neuen Great-Lade. Der Open Diapason 16ft steht auf einer eigenen, ebenfalls neuen Lade hinter der Orgel. Die Great-Lade von 1891 wurde nicht mehr verwendet. Stattdessen wurden eine neue und größere Lade gebaut im Stil der Laden von 1872. Die Swell-lade liegt auf einem neuen Rahmen nun über der Great-Lade direkt hinter der Front. Die Windlkanäle und die Meganik wurden größenteils neu angefertigt.



Eine Aufnahme der Orgel ist hier zu Hören



















Aufnahme: Aufnahme