Bishop Orgel von Tokio nach Kopenhagen
Wegen strengere Vorschriften für Erdbebengefährdung haben wir die Bischop Orgel, die wir im Jahr 2006 in Einkaufszentren Lalaport in Tokio (Toyosu) aufstellten, abgebaut und zurück nach Europa verschifft. Das Instrument wurde von der Musikhochschule in Kopenhagen erworben und wird dort im Juli 2011 in einem Hörsal aufgebaut.
Leider endete damit diese ziemlich einmalige Situation: ein Einkaufszentrum mit darin einer Orgel, die täglich mehrmals gespielt wird. Als wir das
Instrument im Jahr 2006 platzierten, hatten wir keine
Ahnung das es so kurzfristig wieder verschwinden sollte.
Wir haben es deshalb mit Trauer demontiert und in
eine Anzahl Containern geladen. Die Planung wurde
durch das jüngste Erdbeben von 11. März 2011 extra
kompliziert. Die Orgel wurde dabei beschädigd,
Container mit Pfeifenboxen und unsere Werkzeuge
waren bereits auf dem Weg von Rotterdam nach Tokio
und wurden verzögert angeliefert. Aufgrund der
Schäden und schweren Verunreinigungen durch Staub,
soll das Instrument vollständig in der Werkstatt
überprüft werden.
Natürlich fragten wir uns, warum man im Jahr 2006
alles zugestimmt hatte und die Situation auch nach der
Inspektion genehmigt wurde. Uns wurde gesagt, dass
man die Vorschriften für Erdbebenrisiken kürzlich
bedeutend verschärft hatte, und dass es deswegen
unmöglich war, die Orgel und die Orgelempore an die
neuen Regeln anzupassen. Die Regeln betreffen die
Einsturzgefahr und das Herabfallen von Prospektpfeifen
auf das Publikum.
In Japan werden diese Regeln sehr streng durchgesetzt und man macht dabei keine Ausnahmen für bestehende Situationen. Als die Situation von den Behörden abgelehnt wurde, musste die Orgel daher so bald wie möglich entfernt werden.
Durch Vermittlung von Jacques van Oortmerssen konnte das Instrument schnell an die Musikhochschule in Kopenhagen weiterverkauft werden.